In den letzten Jahren wurde ich im zeitigen Frühjahr von einem befreundeten Gärtner stets zu einem Gartenrundgang eingeladen. Das Anwesen bei Rehna ist zur Sommerzeit, besonders wenn die Rosen blühen, traumhaft. Doch auch am Start der Gartensaison ist er nicht weniger sehenswert.
Ein Teppich von Winterlingen, Märzenbechern, Elfenkrokussen und Schneeglöckchen neben dem Haus eröffnet den Blühreigen. Am Rande der Streuobstwiese ist ein Meer von Lenz- und Christrosen zu entdecken, umspielt von Blausternchen. Zahlreiche Tuffs von Narzissen sind rund um einen Teich malerisch in die Rasenfläche eingebracht. Kein Wunder also, dass ich angesichts dieser Blütenpracht selbst auch gern einen schönen Frühlingsgarten entwickeln möchte.
Nun bin ich meilenwert davon entfernt, mit dem Gartenrefugium des befreundeten Gärtners mithalten zu können und doch bastele ich seit zwei, drei Jahren an einer schönen frühlingshaften Stimmung in meinem Garten. Die Winterlinge haben sich über die Jahre ohne mein Zutun auf großen Flächen versamt. Inzwischen weiß ich, dass man deren Verbreitung nachhelfen kann, indem man im Mai die Samen sammelt und an gewünschten Stellen ausbringt. Einen Schub bekam im letzten Jahr die Ausbreitung der Schneeglöckchen, als mir Gartenfreundin B. aus Schwerin eine ganze Kiste der weißen Glöckchenblumen schenkte. Die damals ausgebrachten Büschel habe ich in diesem Jahr alle aufgenommen, geteilt, neu aufgepflanzt und auf diese Weise der weiteren Vermehrung Vorschub geleistet. Meine Freundin schenkte mir im letzten Jahr mehrere hellgelbe Frühlingsprimel (Primula vulgaris), die sich bei ihr fleißig versäen. Weil ich die so zauberhaft finde, helfe ich der Verbreitung bei mir etwas nach und habe gleich einen Schwung Pflanzen geordert. Auch für Lenzrosen schlägt mein Herz. Deren winzige Sämlinge nehme ich inzwischen von den kräftigsten und farbig schönsten Pflanzen auf, damit sie an anderen Stellen wieder aufgepflanzt werden können. Der Rosa Lerchensporn läuft dieser Tage auf. Auch er macht sich mit jedem Jahr mehr auf den Beeten breit. Gerade aus der Erde luschern auch die drei Dreiblätter (Trillium), die ich im letzten Jahr geschenkt bekommen habe. Noch sind nur die Spitzen zu sehen. Erkennbar aber ist: in meinem Frühlingsgarten geht es ihnen gut, sie haben sich vermehrt und machen diesen um eine Nuance reicher.