Ein Loblied auf Storchschnäbel

Aparte Geraniumblüten auf dem Hofplatz

Rispenhortensien und Wasserdost prägen in diesen Tagen mit ihrer Blütenfülle meinen Garten. Über sie könnte ich hier schreiben. Doch bei Licht besehen sind es vor allem die Storchschnäbel, die mein Herz immer wieder und immer noch in diesen September-Tagen erfreuen.


Auf zwei großen Staudenbeeten bildet im Frühsommer der Prachtstorchschnabel seine Blütenpracht aus. Flächig und blau leuchtet dann Geranium x magnificum. Leider nur kurz. Deshalb habe ich auch eine Dauerblüher-Sorte auf das Beet gepflanzt. Geranium ‘Rozanne’ ist im Einkauf nicht billig, blüht aber herrlich violett bis zum Frost und ist daher die Investition wert.

Üppig wird auch der Weiße Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum ‘Album’) in meinem Vorgarten und das, obwohl er sehr gut durch Trockenphasen kommt. Ob flächig eingesetzt oder als Einzelexemplar – die wertvolle Auslese wirkt nie deplatziert.

Für schwierige Standorte empfehle ich den immergrünen Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum). Bei mir bedeckt er den Boden unter einem großen Kirschbaum. Die Blüte dauert zwar nur kurz, dafür ist das Laub rund ums Gartenjahr gut anzusehen. Wenige Pflanzen wachsen in ein paar Jahren zu großen Flächen zusammen. Ableger sind kinderleicht zu ziehen und Pflege kaum notwendig. Zudem versamt sich der Storchschnabel leicht.

Das tut auch der Knotige Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum), mein Lieblings-Geranium. Neben Schneeballhortensien, großen Funkien, Waldgeißbart und Seggen behauptet sich die Pflanze unter einem anderen Kirschbaum auch optisch. Und das, obwohl sie nur kleine, lila Blüten ausbildet. Die aber schmücken das schöne Blattwerk über Wochen und bilden nach einem Rückschnitt sogar einen zweiten Flor. Für größere Flächen braucht es nur ein paar Starterpflanzen. Die versäen sich verlässlich, lassen sich aber gut im Zaum halten. Es macht Spaß, mitzuerleben, wo überall diese Sorte auftaucht.


Die Welt der Storchschnäbel in meinem Garten ist damit noch nicht erschöpft, deutet aber vielleicht die Vielfalt an. Daher möchte ich an dieser Stelle auf die Staudengärtnerei von Annemarie Eskuche am südwestlichen Rand der Lüneburger Heide hinweisen. Die Gärtnerin hat sage und schreibe 104 Sorten im Verkauf, die auch online erworben werden können. Ganz offensichtlich ist Annemarie Eskuche vom Geranium-Virus befallen.