Als ich dieser Tage in meinem Vorgarten werkelte, kam meine Nachbarin von Gegenüber auf mich zu. Heidi W. gärtnert genauso leidenschaftlich wie ich. Und sie ist wissbegierig. Deshalb hat sie ab und an eine Gartenfrage.
In diesem Fall allerdings wollte sie mir lediglich ihre Begeisterung über eine Pflanze mitteilen. Diese hat sie geschenkt bekommen. Seit Monaten steht sie auf dem Terrassentisch und blüht und blüht und blüht. Meine Neugier war geweckt. Diese Pflanze wollte ich in Augenschein nehmen. Knallrote Trichterblüten leuchteten tatsächlich in Hülle und Fülle über sattgrünem und wachsartigem Blattwerk. Und viele, viele Knospen künden davon, dass das Dauerblühen anhalten wird. Die Frage nach dem Namen der Pflanze erübrigte sich, denn ein Schild wies die Pflanze als ‘Sundaville’ aus.
Nun nehme ich Begegnungen wie diese gerne zum Anlass, um Wissenslücken zu schließen. Zurück an meinem Schreibtisch ergoogelte ich mir also ein paar Informationen zu der Kübelpflanze, die man auch als Zimmerpflanze pflegen kann: Botanisch ist die ‘Sundaville’ eine Sorte der Dipladenia, die auch Mandeville oder Mandevilla genannt wird. Die Pflanze kommt aus Südamerika. Sie mag ein sonniges Plätzchen auf der Terrasse oder an der Hauswand, sollte aber – wie viele Pflanzen aus den Tropen – vor zu viel Sonne, Wind und Nässe geschützt werden.
Gegossen werden muss sie nur mäßig. Dafür sollte der große Nährstoffbedarf durch allwöchentliche Düngungen gestillt werden. Schon jetzt im August könnte die ‘Sundaville’ ins Frieren kommen. Denn Nächte mit einer Lufttemperatur unter 8 Grad mag sie nicht, warum man sie deshalb auch nachts eventuell hereinholen sollte.
Meine kleine Recherche ergab auch, dass Dipladenien zu den sogenannten Hundsgiftgewächsen gehören und in allen Pflanzenteilen giftig sind. Sind also kleine Kinder oder Katzen im Haushalt, sollte den Standort klug gewählt werden. Natürlich kann, wer ein helles und mild temperiertes Überwinterungsquartier hat, die ‘Sundaville’ auch überwintern und im nächsten Frühling sogar Stecklinge für eine Vermehrung gewinnen.
Wer die Pflanze derart nachhaltig in sein Gärtnerleben holt, wird möglicherweise ins Staunen kommen. Für den Verkauf nämlich werden Dipladenien mit einem Mittel am Höhenwachstum gehindert und wachsen deshalb zunächst gedrungen. Später aber können sie sogar ein Spalier erklimmen.