Das Thermometer zeigt Temperaturen über 30 Grad. Wer kann, sucht sich ein kühleres Plätzchen im Schatten oder am Wasser. Ich indes verbringe ein paar Tage im Bett, denn eine sommerliche Erkältung zwingt mich in die Knie. Ich sehne mich nach dem Garten hinterm Haus, in dem ich Hand anlegen will. Und doch nicht kann. Und so lande ich vorerst bei Gartenbüchern. Besonders bei einem, das wie gemacht ist für die Sommerzeit: „Echte Hitzeprofis“ von Katrin Lugerbauer.
Die früheren Bücher der österreichischen Autorin zu Immerblühenden Beeten, Blütenreichen mit Blumenzwiebeln, Schattenstauden oder Wilden Wiesen sind eine wahre Fundgrube. Voller Pflanzenideen und gespickt mit unzähligen Ratschlägen der praktizierenden Gärtnerin. Das ist im vorerst letzten Buch von Karin Lugerbauer nicht anders. In diesem Fall fächert sie einen ganzen Kanon von Pflanzen auf, die sich auf trockenen Standorten bestens bewähren.
Nach diesen halte ich Ausschau. Denn hinter meinem Mietshaus in Schwerin fließt zwar der Aubach, doch einen Wasseranschluss gibt es für die Fläche nicht. So will ich aus der Not eine Tugend machen. Werde Pflanzen in die Erde bringen, die mit längeren Trockenphasen gut zurechtkommen. Mehr als eine Gießkanne Wasser nach erfolgter Pflanzung will ich Neuanpflanzungen nicht zukommen lassen. Den Rest müssen sie alleine schaffen.
Dass auch auf solchen Standorten eine kaum zu überschauende Pflanzenvielfalt klarkommt, macht das Buch von Katrin Lugerbauer eindrücklich deutlich. Ob Blütenpracht auf magerem Boden in Gelb und Rosa oder leuchtend durch den Sommer in Orange und Gelb, ob üppige Staudenflächen auf dem Dach oder kleine Mini-Kombinationen, ob exotische Kontraste oder natürlich gestaltet mit heimischen Wildpflanzen – die Autorin listet für zahlreiche Standortvarianten Pflanzen-Zusammenstellungen mit Erweiterungsideen und Vorschlägen für Dynamik auf.
Und so wächst meine Wunschliste für den Garten hinterm Haus mit jeder Buchseite: Das Grüngelb der Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana subsp. Niciciana) harmoniert mit dem gesamten Farbspektrum, warum sie sich bestens als verbindendes Element zwischen leuchtenden Farben anbietet. Der im Spätsommer blühende Sommerlauch Allium ‘Millenium’ bildet üppige Horste, die im Unterschied zu anderem Allium nicht einziehen. Den Rosa Steppensalbei (Salvia nemorosa ‘Amethyst’) habe ich schon in meinem großen Landgarten lieben gelernt. Die Weidenblättrige Sonnenblume (Helianthus salisicolius) bleibt auf trockenen Böden standfest und robust. Und und und.